Prinzenhaus zu Plön
Als Herzog Friedrich Carl von Schleswig-Holstein - Sonderburg - Plön 1729 seine Herrschaft antrat, erbte er auch das fürstliche Schloß, das mit seinen Renaissancegiebeln seit 1633/36 die kleine Residenzstadt Plön überragt.
Gleich 1730 ließ er westlich des Schlosses einen großen Barockgarten anlegen. An seinem Eingang entstand ab 1744 abseits vom Hofgeschehen, aber in Sichtweite zum Schloß, ein besonderes Schmuckstück: das große Gartenhaus für das Herzogspaar. Wahrscheinlich war der Plöner Hofbaumeister Gottfried Rosenberg mit dem Bau beauftragt.
Von außen wirkt der zweigeschossige Backsteinbau eher unscheinbar. Doch im Inneren ließ Friedrich Carl allem Schmuckbedürfnis des Rokoko freien Lauf. Diente doch die "Maison de Plaisance" dem herzoglichen Paar zur Repräsentation in kleinerem Kreis und dem Rückzug ins Private.
Das Jagdschloß Falkenlust in Brühl bei Köln war Vorbild für den Plöner Bau. Wie dort gruppieren sich vier kleinere Räume symmetrisch um einen Saal, dem im Erdgeschoß ein Vestibül vorgelagert ist. Den zweigeschossigen Plöner Gartensaal schmückte eine Musikempore, die man im Obergeschoß vom Flora-Saal über dem Vestibül betritt.